Vereinsgründer (vlnr):
Ernst Müller, Alois Plail, Karl Heckmann, Günter Hedrich, Karl Schmitt, Adam Fath.
es fehlen: Werner Keller, Michael Kaminski, Nikolaus Schmitt
Während die neun Gründer im Nebenzimmer der "Rose" am 17. Juni 1953 die
Vereinsgründung beschlossen, fand - wie wir heute wissen - im Ostsektor der in vier
Sektoren aufgeteilten ehemaligen deutschen Hauptstadt Berlin der opfervolle Aufstand der Bauarbeiter
statt, der die Teilung der Überreste des Deutschen Reiches festigte. Wenn nun in
unseren Tagen ein neuer deutscher Bundesstaat entsteht und der 17. Juni vielleicht einmal
in Vergessenheit geraten wird, soll für immer daran erinnert werden, daß der Gründungstag
des Schützenvereins "Eichelberg" mit Deutschlands historischem Datum zusammenfällt.
An dieser Stelle soll nicht verschwiegen werden, dass auch die im Gastraum versammelten
Männer, die laut "Mitglieds- und Beitragsbuch" noch am selben Tag dem Verein beitraten,
eigentlich in den Kreis der Gründer miteinbezogen gehören. Das waren:
"Vereinslokal war das Gasthaus "Zur Rose". Schießstand und Gewehre waren nicht
vorhanden. Durch großzügiges Entgegenkommen des späteren Unterkreisschützenmeisters
Hermann Gutjahr wurden drei vereinseigene Gewehre angeschafft, die in Raten
"abgestottert" werden mussten. Das Schießen erfolgte im Tanzsaal der "Rose".
Unerwartet schnell wuchs die Zahl der Schützen, doch hatte man keine rechten
Vorstellungen über sportliches Schießen, zumal die Richtlinien des Deutschen Schützenbundes
hier natürlich noch völlig unbekannt waren. So schoss man denn anfangs mehr schlecht
als recht auf Scheiben bei dürftiger Beleuchtung, und das nicht nur stehend freihändig,
sondern auch kniend und im Liegen, wie das vom Senior des Vereins Alfred Pollit vorgeführt wurde.
Nach einem guten Schuß war es üblich, dass der Schütze ein Maß Bier zu bezahlen hatte.
Gingen die Ringscheiben aus, wurde auch auf andere Gegenstände (Kerzen, Gläser usw)
angelegt und geschossen. Wie aus den Schießbüchern hervorgeht, beteiligten sich
auch viele Nichtmitglieder am Schießen, das an einem Werktagabend, dann aber
auch sonntags morgens durchgeführt wurde. Schlimm sah es anfangs mit dem
Schießende aus, es wollte kein Ende nehmen. Wiederholt fuhr man mit einem PKW,
einem Mercedes 170, der dem Gründungsmitglied Karl Heckmann gehörte, in die
nächste Umgebung, um bei anderen Wirten in geselliger Runde fröhlich weiter zu feiern."
Es kam jedoch auch vor, dass Gastwirtschaften schon geschlossen hatten, sodass
man sich mit List Zugang verschaffen mußte. So gelang es einer wohlbekannten
Gruppe von Schützenbrüdern mit der vorgeblichen Absicht, nachts um 11.00 Uhr
einen Schinken kaufen zu wollen, in die Metzgerei der "Eintracht" in Trösel
eingelassen zu werden, um dann nach dem Kauf in die Gaststube zu entwischen.
Dort wurde die Zecherei fröhlich fortgesetzt. Da kein Ende abzusehen war,
machte sich der Autofahrer heimlich davon, sodass die Zurückgebliebenen
sowohl seinen Schinkenanteil als auch seine Zeche mitbezahlen mussten und
zum Dank auch noch heimlaufen durften.
Da vier der Schützenbrüder einer Hausgemeinschaft angehörten, hatten alle
den gleichen Weg und fürchteten auch den Empfang, der ihnen zuhause bereitet wurde.
So fiel ein Schützenbruder bei dem Versuch, trotz verschlossener Haustür
unbemerkt ins Haus zu gelangen, mit einem Riesenkrach in das Glasdach der Veranda,
wodurch er die Hausbewohner sehr erschreckte, weil diese einen Einbrecher vermuteten.
Diemer, Rudi (geb. 1932) | Prisslinger, Anton (geb. 1937) |
Eschelbach, Rudi (geb. 1938) | Raule, Emil (geb. 1933) |
Fath, Adam (geb. 1916) | Raule, Walter (geb. 1937) |
Fath, Helmut (geb. 1934) | Sander, Karl (geb. 1931) |
Fath, Walter (geb. 1937) | Sander, Willi (geb. 1933) |
Gärtner, Walter (geb. 1932) | Sauer, Ernst (geb. 1938) |
Heckmann, Karl (geb. 1924) | Scheller, Karl (geb. 1912) |
Heckmann, Heinz (geb. 1926) | Schollenberger, Hans (geb. 1923) |
Hedrich, Günter (geb. 1928) | Schollenberger, Willi (geb. 1918) |
Hummel, Siegfried (geb. 1927) | Schork, Werner (geb. 1931) |
Kaminski, Michael (geb. 1925) | Schmitt, Horst (geb. 1933) |
Keller, Werner (geb. 1925) | Schmitt, Karl (geb. 1922) |
Kunze, Otto (geb. 1923) | Schmitt, Karl (geb. 1935) |
Lammer, Werner (geb. 1932) | Schmitt, Klaus (geb. 1935) |
Müller, Ernst (geb. 1910) | Schmitt, Lothar (geb. 1931) |
Plail, Alois (geb. 1915) | Schmitt, Nikolaus (geb. 1902) |
Pollitt, Alfred (geb. 1896) | Weigold, Heinz (geb. 1937) |
Pollitt, Georg (geb. 1925) |
"Bei der Ansprache des damaligen Bürgermeisters Cestaro meinte dieser, der Schützenverein sei "noch eine kleine Flamme", die hoffentlich nicht zum Erlöschen käme. Auch wirkte damals der Steinklingener Volkstanzkreis mit seinem Leiter, dem Lehrer der Steinklingener Schule, Gotthardt Hoffmann mit - insgesamt ein kleines Volksfest, mit einer Merkwürdigkeit verbunden. Von auswärts kamen Beschwerden eines Tierschutzbundes, wonach es eine Tierquälerei ersten Ranges darstelle, auf lebende Gänse zu schießen! Der Irrtum konnte sehr schnell ausgeräumt werden!"
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